Die Fässer auf dem querstehenden LKW, dessen Motorraum zu brennen anfängt, fallen um und schlagen Leck. Dieses ist die Ausgangslage für eine groß angelegte Übung am 07.10.2006 auf einem noch nicht freigegebenen Teilstück der A38 zwischen Göttingen und Halle, die Abschnittsleiter Albert Bürmann und Kreisbrandbrandmeister Karl-Heinz Niesen (Landkreis Göttingen) ausgearbeitet haben. Aufgrund eines Notrufes in der Einsatzleitstelle der Berufsfeuerwehr Göttingen werden zunächst die Ortsfeuerwehren Groß Schneen, Friedland und Reiffenhausen alarmiert. Nach Feststellung der Lage durch die zuerst eintreffende Feuerwehr und Rückmeldung an die Einsatzleitstelle werden der Gefahrstoffzug des Landkreises Göttingen und der THW-Fachberater des THW-Ortsverbandes Göttingen nachgefordert.

Während die Feuerwehr mit dem Auffangen der auslaufenden Chemikalien beschäftigt ist, beraten Einsatzleitung und Fachberater THW über die weitere Vorgehensweise zur Bergung der Leck geschlagenen Gebinde. Da es sich hierbei um hochgiftige Stoffe handelt, ist nur ein Vorgehen unter Schutzstufe 3 möglich. Die Einsatzleitung entscheidet daraufhin, die SEB-ABC Teileinheit Northeim/Osterode/Clausthal Fachgruppe Räumen des THW nachzualarmieren. Auch der THW-Ortsverband Göttingen wird zur logistischen Unterstützung der SEB-ABC alarmiert.

Nach Eintreffen an der Einsatzstelle wurde zusammen mit dem Abschnittsleiter der Feuerwehr die weitere Vorgehensweise beraten. Das Bergungsräumgerät soll zusammen mit je 3 Helfern der SEB-ABC unter CSA vorgehen, um den LKW zu entladen und das geborgene Ladegut noch im Schwarzbereich an eine Entsorgungsfirma übergeben. In dem vom OV Göttingen auf der A38 aufgebauten Zelt machten sich inzwischen die CSA-Trupps des THW einsatzbereit. Mit der Dekoneinheit der Feuerwehr Göttingen wurde die Dekontamiation der THW-Helfer besprochen. Die Atemschutzüberwachung des THW wurde sichergestellt.

Aufgrund der Erkundungsergebnisse der Feuerwehr konnte der 1. CSA-Trupp gezielt im Gefahrenbereich vorgehen. Insgesamt nahm die SEB ABC Teileinheit Northeim/Osterode/Clausthal mit 31 Helfern, darunter 3 Sanitätshelfer und 1 Arzt, an der Übung teil. Die Teileinheit umfaßt zur Zeit 96 Helfer, davon sind 59 Helfer ausgebildete Atemschutzgeräteträger. 39 Helfer haben eine 3-tägigen CSA-Ausbildung bei der Kreisfeuerwehr Northeim durchlaufen. Eingesetzte Einheiten:

  • Kreisfeuerwehrbereitschaft Mitte des LK Göttingen (Umweltfeuerwehr)

  • Fachzug Logistik Feuerwehr *

  • Ortsfeuerwehren Groß Schneen, Friedland, Reiffenhausen *

  • Ortsfeuerwehren Duderstadt, Nesselröden und Westerode *

  • THW Göttingen *

  • THW SEB-ABC Northeim/Osterode/Clausthal

Bericht/Fotos: Olaf Freiherr Grote