Übungsschwerpunkte waren dabei die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen – insbesondere dabei die Einsatzleitung durch Mitarbeiter des Havariekommandos mit Unterstützung durch Fachgruppen Führung und Kommunikation des THW – die eigentliche Ölschadenbekämpfung im Zusammenspiel verschiedener Organisationen und Behörden sowie Schutzmaßnahmen für die eingesetzten Kräfte (Umgang mit der Schutzbekleidung, sachgerechte Entgiftung nach Einsatzende). Eine große Herausforderung war die Annahme eines Einsatzraumes, der zwei Bundesländer einschloss. Die Weitverkehrstrupps des THW bauten daher für die Kommunikation der verschiedenen Einsatzabschnittsleitungen entlang der Ostseeküste zusammen mit Einheiten der Bundespolizei notwendige Richtfunkstrecken auf.

Der Ortsverband Northeim war mit seinen Kräften der Spezialeinheit Bergung unter ABC-Lagen (SEB ABC) zusammen mit dem Ortsverband Osterode am Harz mit 15 Einsatzkräften im Einsatz, um u.a. die Einkleidung der Einsatzkräfte mit Schutzbekleidung und nach Einsatzende deren Dekontamination zu organisieren. Die Northeimer Einsatzkräfte waren insbesondere für die Leitung des Untereinsatzabschnittes verantwortlich, unterstützende Einsatzkräfte kamen aus den THW-Ortsverbänden Neustadt und Bad Oldesloe sowie von der Lübecker Feuerwehr.

Bei einem solchen Einsatz darf man den logistischen Aufwand nicht unterschätzen, der dadurch entsteht, dass die Einsatzkräfte ihre eigentliche Einsatzbekleidung ablegen, mit Schutzbekleidung ausgestattet werden und nach der Dekontamination ihre eigene Einsatzbekleidung an einer anderen Stelle zurückerhalten müssen. Während der Übung wurden insgesamt 160 Einsatzkräfte der Ölschadenbekämpfung durch immerhin 112 Einsatzkräfte der An- und Ausleide bzw. Personendekontamination betreut.

Die Unterbringung und Verpflegung der Einsatzkräfte stellte parallel zur eigentlichen Übungsdurchführung eine Herausforderung dar. Zu diesem Zweck wurde durch weitere Einheiten auf der Lübecker Teerhofinsel ein Bereitstellungsraum für ca. 900 Einsatzkräfte eingerichtet. Dabei mussten Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen und Verpflegungsstellen eingerichtet und betrieben werden. Der Aufbau dieses Bereitstellungsraumes begann bereits eine Woche zuvor, damit die Unterbringung und Verpflegung auch garantiert werden konnte.

Text: Nils Freiherr Grote, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und Helferwerbung / OV Northeim