Nachdem die Feuerwehren den durch die Gasexplosion entstandenen Brand unter Kontrolle gebracht haben, übernehmen Einsatzkräfte des THW-Ortsverbandes Northeim das Abstützen der einsturzgefährdeten Gebäudereste, um weitere Löscharbeiten sowie die Bergung der verstorbenen Frau zu ermöglichen.

 

Die Fachgruppe Räumen des Northeimer THW bereitet mit Hilfe des Bergungsräumgerätes zunächst die Standplätze für die zu errichtenden Strebstützen vor, die die Außenmauern stabilisieren sollen. Die THW-Ortsverbände Osterode und Gieboldehausen werden zur Unterstützung des Northeimer THW eingesetzt, um ein Abstützsystem (Holz) des THW aufzubauen, mit dem vorbereitete Abstützelemente zügig errichtet werden können.

Die Northeimer Feuerwehr unterstützt das THW bei den Sicherungsmaßnahmen durch Einsatz einer Drehleiter, mit deren Hilfe die Arbeiten an der Außenwand auch in den oberen Bereichen möglich werden. Die Sicherungsarbeiten an den beiden Schornsteinen aber konnte auf Grund der Höhe nur aus einem Arbeitskorb heraus mit Hilfe eines Autokranes vorgenommen werden.

Die notwendigen Sicherungsmaßnahmen am Gebäude werden gemeinsam durch zwei Baufachberater des THW sowie den Brandschutzprüfer des Landkreises Northeim festgelegt. Die Stadtwerke Northeim sorgen unterdessen für die Abschaltung sämtlicher Versorgungsleitungen in das Gebäude.

Um eine Gefährdung der am Gebäude eingesetzten Einsatzkräfte des THW und der Feuerwehr durch einen Gebäudeeinsturz weitestgehend auszuschließen, wird das Einsatzsicherungssystem (ESS) des THW-Ortsverbandes Remscheid nachgefordert. Hierbei werden mittels eines Computers, eines Tachymeters und bis zu zwölf Meßpunkten am Gebäude minimalste Gebäudebewegungen überwacht und somit eine rechtzeitige Warnung der im Gefahrenbereich arbeitenden Kräfte  ermöglicht. Um unnötige Erschütterungen des Gebäudes zu vermeiden, wird für die in der Nähe verlaufende Bahnstrecke zudem Schritttempo angeordnet.

Auf Grund der bestehenden Rauchbelastung an der Einsatzstelle müssen sowohl die Feuerwehren als auch das THW bei den Maßnahmen zum Teil unter schwerem Atemschutz vorgehen. Die Polizei sperrt aus diesem Grund die Einsatzstelle großräumig ab; die Absperrung ist weiterhin für das ungehinderte Arbeiten des THW und der Feuerwehren nötig. Die Arztgruppe der Northeimer Umweltfeuerwehr sowie eine Schnell-Einsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes übernehmen während des Einsatzes die rettungsdienstlichen Sicherung aller Einsatzkräfte.

Die verstorbene Frau kann am Folgetag durch Ermittler der Polizei geborgen werden. Das Gebäude wird vermutlich abgerissen werden, da die Standsicherheit auf Grund der massiven Schäden nicht mehr gegeben ist.

Quelle: www.thw-northeim.de

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