Lichtwellenleiter, Fernmeldewesen und die Planungen für das Bundesjugendlager 2019 standen bei der großangelegten Ausbildung der Fachgruppen Führung und Kommunikation (FK) am vergangenen Wochenende in Hoya auf dem Lehrplan. 129 Helferinnen und Helfer aus den Landesverbänden Bremen, Niedersachsen und Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie Nordrhein-Westfalen tauschten sich unter anderem über neue Technik im Fernmeldewesen aus.

Aufbau der Netze.

Bei der ausgelagerten Fernmeldeübung auf dem Marktplatz in Bruchhausen-Vilsen ging es vor allem um das Thema Vernetzung der verschiedenen Fernmeldesysteme wie IT-Netzwerke und Awitel zwischen den beteiligten Fachgruppen. Spannend war zudem das Thema „IT-Lichtwellenleiter-Kabel“ (LWL), das von der Fachgruppe FK aus dem baden-württembergischen Emmerdingen vorgestellt wurde. Die Präsentation der neuen Technik war für alle ein großer Erfolg und insbesondere die Ausbildung zum Verlegen des ungewohnten LWL-Kabels rundete diesen Part der Ausbildung ab.

BR 500: Synergieeffekte zwischen Nord und West

Ein zweiter Schwerpunkt des Ausbildungswochenendes war der Bereitstellungsraum 500 (BR 500), denn neben dem bereits bestehenden Modul BR 500 Nord wird derzeit ein zweites in Nordrhein-Westfalen aufgebaut. Eine Delegation des BR 500 West nahm ebenfalls teil, um die Zusammenarbeit zwischen den Modulen zu stärken und gemeinschaftliche Synergieeffekte zu nutzen.

Deshalb stand am Sonntagmorgen das Bundesjugendlagers 2019 im Vordergrund. Denn in Rudolstadt soll mit Hilfe der beiden BR 500 Module ein großes Camp entstehen, in dem das Bundesjugendlager durchgeführt werden soll. Dafür informierte der Leiter des BR 500 Nord, Oliver Tiedemann, über die aktuellen Planungen und gab die Termine für die Auf- und Abbauphase des Bundesjugendlagers bekannt. Insbesondere die Fernmeldetrupps sollen eine großflächige Vernetzung aller Bereiche des Camps sicherstellen. Auch während des Bundesjugendlagers werden Kräfte für die Führungsstellen benötigt, um einen reibungslosen Ablauf des Camps zur gewährleisten.

Interessierte Helferinnen und Helfer können sich über die eigenen Regionalstellen beim ausrichtenden Landesverband Sachsen, Thüringen melden, um beim Bundesjugendlager im Hintergrund mitzuwirken.

Ausbildungsverbund der Küstenländer

Die Ausbildungsveranstaltungen der Fachgruppen FK der Landesverbände Bremen, Niedersachsen sowie Hamburg-Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig Holstein werden seit mehreren Jahren gemeinsam geplant und am Ausbildungszentrum in Hoya durchgeführt. Der Ausbildungsverbund entstand durch die enge Zusammenarbeit im Bereich BR 500 Nord. Dabei geht es insbesondere um die gemeinsame Aus- und Fortbildung der verschiedenen Teileinheiten der Fachgruppe, das gegenseitige Kennenlernen und das Training in der übergreifenden Zusammenarbeit der Fachgruppen.

Beteiligte Fachgruppen Führung und Kommunikation (FK)

FK Flensburg
FK Neumünster
FK Hamburg-Harburg
FK Lübeck
FK Rostock
FK Stade
FK Oldenburg
FK Bremen-Nord
FK Hoya
FK Lehrte
FK Osterode
FK Braunschweig
sowie Teilnehmer des BR500 Nord Verband Feldlager und Verband Logistikstützpunkt

Gäste vom BR-West

FK-Siegen
FK-Münster
FK-Übach-Palenberg
FK Köln Portz
FK-Jülich
sowie Teile der FK-Emmendingen

Quelle: https://br500.thw.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/artikel/von-licht-und-lagern/

 

Bilder: BR500 // Teilweise A. Tuschek, THW

 

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen, darunter Techniker, Ingenieure, aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen, engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren, der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Geschäftsstellen, den acht Dienststellen der Landesverbände, der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen, brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Geschäftsstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW, der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten, bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.

#BR 500

Der BR ist die Sammelbezeichnung für Orte, an denen Einsatzkräfte und Einsatzmittel für den unmittelbaren Einsatz oder vorsorglich gesammelt, gegliedert und bereitgestellt oder in Reserve gehalten werden.“ (vgl.: Feuerwehrdienstvorschrift 100 (FwDV 100), S. 52 und THW-DV 1-100 Ziffer 9.3.4 sowie THW Handbuch Führen Ziffer 9.3.3.1).
Der Bereitstellungsraum (BR) sollte sich abgesetzt vom eigentlichen Einsatzgebiet befinden, damit die dort befindlichen Einheiten für den Einsatz gegliedert und bereitgestellt oder in Reserve zur Wahrnehmung von Verstärkungs- und Ablösungsaufgaben gehalten werden können.

Es gibt verschiedene Arten von BR, die je nach Lage und Einsatz genutzt werden:

Der allgemeine BR: Dabei handelt es sich um einen Raum, an dem sich die Einsatzkräfte sammeln und einem geordneten Abruf der Einsatzleitung zum Anmarsch an die Einsatzstelle folgen können. Dieser Typ BR ist nur geeignet für eine kurzfristige Nutzung.

Der BR mit Meldekopf: Für eine kurz- bis mittelfristige Nutzung ist diese taktische Einsatzoption gedacht. Der Meldekopf weist die anrückenden Einheiten in die Raumordnung ein und registriert sie. Außerdem meldet er an die Einsatzleitung die verfügbaren Einsatzkräfte im BR und leitet eingehende Einsatzaufträge an die Einsatzkräfte im BR weiter.

Der BR mit Führungsstelle: Dieser dient für eine mittelfristige bis längere Nutzungsdauer und kann für mehrere hundert Einsatzkräfte eingerichtet werden. Für taktische Maßnahmen in dieser Größenordnung wurde sowohl die Ausbildung als auch die Einsatztaktik angepasst und weiterentwickelt.

Kriterien für das Einrichten und Betreiben von BR in dieser Größenordnung sind:
Führung des Bereitstellungsraumes durch eine Führungsstelle
Einsatz von ausgebildeten Betriebskräften für die Planung, Vorbereitung und den Betrieb aller Infrastruktur-/
Logistikmaßnahmen
Planungsansatz zur Aufnahme von Einsatzkräften: Im „System BR 500“ geht man von 500 Personen aus. Durch eine Anpassung in der materiellen Ausstattung ist die Aufbauorganisation dieses Systems auch für bis zu 1.000 Einsatzkräfte geeignet.
Abstellfläche für die Einsatzkraftfahrzeuge der Einsatzkräfte
Unterbringung der Einsatzkräfte unter Nutzung von verfügbaren ortsfesten oder temporären feldmäßigen Unterbringungsvarianten
Verpflegung der im Bereitstellungsraum untergebrachten Einsatzkräften

#THW-Führungsstelle

Eine THW-Führungsstelle (THW-FüSt) dient der Führung der ihr unterstellten THW-Einheiten. Sie wird insbesondere geschaffen, wenn der Bedarfsträger der Gefahrenabwehr über keine ausreichende Führungsstruktur verfügt. Eine THW-Führungsstelle kann mit und ohne Stab gebildet werden. Auf der mittleren Führungsbene werden THW-FüSt mit Stab als Einsatzabschnittsleitung (EAL), Untereinsatzabschnittsleitung (UEAL) oder Technische Einsatzleitung (TEL) eingesetzt.

Der Leiter der THW-Führungsstelle ist eine geeignete und entsprechend ausgebildete Führungskraft, beispielsweise der Leiter der Fachgruppe Führung und Kommunikation (FGr FK) oder eine örtliche Führungskraft. Das weitere Personal wird in der Regel von der FGr FK gestellt.

Der Stab setzt sich aus dem Leiter des Stabes, den Sachgebietsleitern 1-6, Verbindungspersonen und Fachberatern sowie weiteren unterstützend arbeitenden Führungsgehilfen zusammen (Sichter, Lagekartenführer, Einsatztagebuchführer). Der Leiter des Stabes ist der Vetreters des Leiters der THW-Führungsstelle und leitet die Stabsarbeit.

Aufgaben der THW-FüSt

Einrichten und Betreiben der FüSt
Auswahl des Standortes
Lagefeststellung und Lagebeurteilung
Festlegung der Einsatztaktik
Bildung von Einsatzschwerpunkten
Führen von Kräfteübersichten
personelle Planung (Ablösen, Kräftereserven)
Planung und Einrichtung von Bereitstellungsräumen
Organisation der Logistik (Materialerhaltung, Versorgung mit Verbrauchsgütern und Verpflegung der Einsatzkräfte)
Führung unterstellter Einheiten
Planung und Durchführung des Fernmeldeeinsatzes
Einsatzdokumentation
Presse- und Medienarbeit
Zusammenarbeit mit anderen Stellen