Diese Lage erwartete die THW SEB-ABC (Teileinheit Northeim/Osterode/Clausthal), welche sich zu einer Einsatzübung auf dem Lagergelände der ortsansässigen Firma Harz Energie traf, die freundlicherweise das Gelände und Gebäude zur Verfügung gestellt hatte. Die Übung wurde durch den stellv. Ortsbeauftragten Carsten Schmidt (THW-Ortsverband Osterode) vorbereitet.

Besonderheit an diesem Abend war die Teilnahme der Dekon-Gruppe des Landkreises Osterode, welche auf Einladung des THW an der Übung teilnahm. Erst kürzlich hatten sich Führungskräfte der beiden Einheiten getroffen, um die SEB-ABC des THW vorzustellen.

Nun galt es, das bisher aus Übungen und zahlreichen Ausbildungsdiensten gelernte anzuwenden. Wie im richtigen Leben war die Feuerwehr bei Eintreffen der THW-Einheit bereits vor Ort. Das fiktive Feuer war bereits gelöscht. Es galt nun die vermissten Personen zu finden.

Da das Konzept des THW keine eigene Dekon-Stelle für das eingesetzte Personal vorsieht, sind die Helfer der SEB-ABC auf die Feuerwehreinheiten vor Ort angewiesen. Somit ist es wichtig, dass die Dekon-Stelle einsatzbereit ist, bevor der erste Helfer den Gefahrenbereich betritt (der sogenannte „Schwarzbereich“). Hier kam die Dekon-Gruppe des Landkreises Osterode ins Spiel.

Die benötigten Stationen für den Einsatz der SEB-ABC waren nach dem ersten Informationsaustausch mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr schnell aufgebaut, so dass nach kurzer Zeit der erste Einsatztrupp des THW begann, die Schadensstelle zu erkunden. Dieser führte erstmalig ein „Erkundungsbox“ mit sich. In dieser befinden sich Werkzeuge, welche im Ernstfall die Ersterkundung effizienter gestalten sollen. Bereits nach kurzer Zeit konnte die erste vermisste Person gefunden werden. Mittels Schleifkorb wurde die verletzte Person umgehend aus dem Gebäude gebracht. Nach einer weiteren Erkundung des Lagergebäudes durch die folgenden Einsatztrupps konnte auch der zweite vermisste Mitarbeiter über eine Leiter aus der 1. Etage gerettet werden. Derweilen wurden die Einsatztrupps, die die max. Einsatzzeit erreicht hatten, durch die Dekon-Gruppe professionell dekontaminiert. Hierbei erprobten die Feuerwehrleute die fachgerechte Dekontamination eines THW-Helfers. Besonderheit für die Feuerwehr war hier das am Einsatzanzug aussenliegende Atemschutzgerät.

Neben der Arztgruppe des THW-Northeim, die mit 3 Sanitätern und einem Arzt an der Übung teilnahm, um die Sanitätsbetreuung der CSA-Trupps sicherzustellen, war auch ein Rettungswagen des DRK „Altes Amt“ zugegen.

Nach 3 Stunden wurde die Übung durch den Zugführer Olaf Grote (THW-Ortsverband Northeim) für beendet erklärt. Insgesamt waren 18 Vollschutzträger im Einsatz. Die Gesamtanzahl der eingesetzten Kräfte belief sich auf über 80 Helfer, darunter 15 Kameraden der Feuerwehr.

Auch diese Übung kann als voller Erfolg gewertet werden. Die Zusammenarbeit des THW mit der bis dahin unbekannten Dekon-Gruppe des Landkreises Osterode verlief problemlos. Bei der Durchführung der Übung wurden nur kleine Fehler festgestellt, welche sicherlich in einer der folgenden Ausbildungsabende nachbearbeitet werden.

Bericht: Olaf Grote und Carsten Schmidt
Fotos: Carsten Schmidt