Als Ausgangslage wurde angenommen, dass ein nicht gekennzeichneter Gefahrgut-LKW in ein Gebäude gefahren war. Die sich daraus ergebende Aufgabe der beiden SEB ABC des THW war es, die verletzten Personen zu retten, den LKW zu entladen und das Gebäude abzustützen. Aufgrund von beschädigten Chemikalien-Gebinden konnte dies nur unter höchster Schutzstufe erfolgen. Aufgabe des Technischen Einsatzdienstes der Bundespolizei war es, die gerettete verletzte Person sowie die Einsatzkräfte des THW anschließend zu dekontaminieren.
Die gemeinsame Ausbildung hatte zum Ziel, die Zusammenarbeit der beiden Bundesbehörden im ABC-Einsatz zu intensivieren. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Abstimmung der taktischen Vorgehensweisen. Weiterhin wurde im Rahmen dieser Veranstaltung die Arbeitsweise bei der Dekontamination aufeinander abgestimmt. Aus diesem Grund erfolgte zunächst eine Einweisung der Beamten der Bundespolizei in die Eigenheiten der THW-Schutzausstattung durch Experten der Umweltfeuerwehr des Landkreises Northeim, die sich im Rahmen der örtlichen Zusammenarbeit bereits intensiv mit der Dekontamination der THW-Einsatzkräfte vertraut gemacht hat.
Der Präsident des THW, Albrecht Broemme, informierte sich im Rahmen dieser Veranstaltung zusammen mit dem Vertreter des Bundespolizeipräsidiums Mitte, Polizeidirektor Friedrich, über den Stand der Einsatzbereitschaft der SEB ABC und des Technischen Einsatzdienstes und lobte in der Abschlussbesprechung das Engagement und den Ausbildungsstand der eingesetzten. Unter den geladenen Gästen waren weiterhin Beamte des Polizeipräsidiums Mitte, der Bundespolizeiakademie Lübeck und Mitarbeiter der THW-Länderverbände Nordrhein-Westfalen, Bremen/Niedersachsen und Berlin/ Brandenburg/Sachsen-Anhalt sowie des Ausbildungsreferates der THW-Leitung.
An der Ausbildung waren 65 Helfer der Ortsverbände Northeim, Osterode und Clausthal-Zellerfeld (SEB ABC HB/NI), 5 Helfer der Ortsverbände Unna und Lünen (SEB ABC NRW) sowie 40 Beamte des Technischen Einsatzdienstes der Bundespolizei beteiligt. Für die medizinische Unterstützung sorgten die Arztgruppe des THW-Ortsverbandes Northeim und die Bundespolizei mit insgesamt fünf Ärzten und acht Kräften im Rettungsdienstbereich.