Neben der Fachgruppe Führung und Kommunikation (FK) nahmen an der Ausbildung auch weitere Einsatzkräfte des Ortsverbands Osterode am Harz teil.
Die mehrteilige Ausbildung beinhaltet viele Themen der Fachkunde der Fernmeldetechnik und des Fernmeldebaus.

Viele Einsatzkräfte fragten sich in den Zeiten von Social Media und einer Fülle von Messengern & Smartphones, ob es überhaupt noch nötig ist eine feldmäßige Kommunikation zu üben und aufzubauen.

Gerade in letzter Zeit haben viele Angriffe auf Webseiten und Internetdiensten gezeigt das die Kommunikation mit Smartphone verwundbar ist.
Langfristige Stromausfälle die auch Funkzellen betreffen können sowie Erdbewegungen, Erdverschiebungen, Überschwemmungen etc. machen moderne Kommunikation im Katastrophenfall unmöglich.

Genau für diesen Fall wird immer wieder das Verlegen und Verbauen von Feldkommunikation geübt. Feldkabel können über etliche Kilometer Sprache und auch Daten (Internet) übertragen, es braucht nicht mehr als 2 Monobatterien zum sprechen, die im Gegensatz zu moderner Kommunikation über einen sehr langen Zeitraum den Betrieb aufrecht erhalten können. Dazu wurden die vor langer Zeit gebauten Feldfernsprecher 54(1) sowie eine der vorhandenen 10-Kanal-Feld-Vermittlungen(2) aufgebaut und mittels Feldkabel verbunden und betrieben.

Anmerkung: Die Einbindung in das digital Telefonnetz sowie in das VOIP-Netz ist mit den Geräten von Haus aus nicht möglich.

## FF54 (1)
Der Feldfernsprecher FF-54 (auch bezeichnet als FF OB-ZB/W) ist bis heute das Standardfernmeldemittel für den beweglichen Einsatz im Fernsprechdienst der Organisationen des Katastrophenschutzes.
Auch nach Auflösung des KatS-Fachdienstes ist es bei Feuerwehr, THW und Hilfsorganisationen noch in großer Zahl vorhanden und wird weiter von existierenden Fernmeldeeinheiten genutzt.
Ebenfalls Einsatz findet dieses Modell bis heute bei der Bundeswehr, sowie bei Einheiten der Polizeien der Länder und der Bundespolizei.
Der FF-54 ist ein vollwertiger und äußerst robuster Fernsprechapparat für den Einsatz in festen und feldmäßigen Fernsprechnetzen.

Möglich sind die Betriebsarten

•Ortsbatteriebetrieb (OB)
•Zentralbatteriebetrieb (ZB)
•Wählbetrieb (W) – in Verbindung mit einem Wählzusatz
Informationen zu den [Betriebsarten]
Er ist staub- und spritzwassergeschützt und somit geeignet für den mobilen Einsatz im Gelände.
Für den Betrieb des Feldfernsprechern sind immer zwei 1,5-Volt-Monozellen erforderlich. Diese werden wechselseitig (ein Plus-Pol oben, ein Plus-Pol unten) in den Batteriebecher eingesetzt. Je nach Nutzungshäufigkeit ist damit der Betrieb über mehrere Tage sichergestellt. Dennoch sollten immer mindestens ein Satz Ersatzbatterien je Feldfernsprecher vor Ort vorhanden sein. Nach Beendigung des Betriebes sind die Batterien zu entnehmen. Das Gerät wird immer ohne Batterien gelagert! Für den Betrieb bei großer Kälte (hier sinkt die Leistungfähigkeit der Batterien) kann der Batteriebecher aus dem Gerät entnommen und mit der im Deckel vorhandenen Batterieschnur mit dem Gerät verbunden werden. Der Batteriebecher ist dann körpernah z. B. in einer Jackeninnentasche zu tragen.
Technische Daten
Typenbezeichnung  FF-54 (FF OB/ZB)
Hersteller  Standard Elektrik Lorenz (SEL), auch andere Hersteller
Betriebsspannung  2 x 1,5 V (Monozellen)
Übertragungsfrequenzen  300 – 3400 Hz
Material  Bakelit (Gehäuse)
Produktion  1954 – ca. 1981
Maße  270 x 170 x 120 mm
Gewicht  4,2 kg (netto)
Nachfolger des FF-33

## FeV 10 OB (2)
FeV 10 OB mit Amtszusatz
Die Fernsprechvermittlung 10 Anschlüsse OB (FeV 10 OB) mit „Amtszusatz 2-teilig“ kann im beweglichen oder ortsfesten Einsatz betrieben werden.
Es können angeschlossen werden
•10 Teilnehmer im Ortsbatteriebetrieb (OB) mit Feldfernsprecher FF-54 oder Fernsprechapparat OB-70 als Gegenstelle
•2 Fernsprechleitungen im Zentralbatterie-Wählbetrieb (ZB/W) z.B. an
•Hauptanschlußleitungen des öffentlichen Fernsprechnetzes
•Fernsprechnebenstellenanlagen
Durch die Ergänzung mit zusätzlichen FeV 10 OB und Amtzusätzen 2-teilig kann die Vermittlung erweitert werden zum Anschluß von bis zu
•30 Teilnehmern im OB-Betrieb
oder
•20 Teilnehmern im OB-Betrieb und 4 Fernsprechleitungen im ZB/W-Betrieb
Die Spannungsversorgung der Vermittlung erfolgt wie bei den Feldfernsprechern über Batterien (Monozellen). Es sind 4 Stück erforderlich.
Zur Anbindung an das öffentliche Telefonnetz (oder andere zentrale Wählnetze) gibt es den [Amtszusatz]. Max. zwei können an der FeV 10 OB betrieben werden.
Einrichten einer FeV 10 Anschlüsse OB mit Amtszusatz
Der Anschluß von Teilnehmerleitungen an die FeV erfolgt i.d.R. über eine [Anschlußleiste 10-paarig]. Direkt angeschlossen werden dürfen als AUSNAHME nur OB-Teilnehmerleitungen
•als Innenleitungen
•als Außenleitung bis zu einer Länge von 200 m
Anschlußleiste und Vermittlung werden über das 30-polige Verbindungskabel verbunden.
Anschlüsse an das öffentliche Telefonnetz (oder andere fremde Fernsprechnetze) über den Amtszusatz müssen über eine Anschlußleiste 1-paarig erfolgen, sofern sich der Anschlußpunkt nicht innerhalb des selben Gebäudes wie die FeV befindet. Anmerkung: Analoges Telefonsystem, Impulswahlverfahren, Heutzutage nicht mehr möglich ohne Zusatzgeräte/Wandler.

Der Ortsverband Osterode am Harz verfügt neben dem o.g. Geräten auch über das modernere Feldkommunikationssystem „Awitel“ (= Albis Wired Telephone).

Für größere Schadenslagen stehen die in Deutschland bei einigen Ortsverbänden stationierten Weitverkehrstrupps zur Verfügung um große Distanzen im Funk-/Telefonbereich zu überbrücken.

https://www.thw.de/SharedDocs/Einheiten/DE/Inland/WV.html
Beispielbild THW Gelnhausen:
http://www.thw-gelnhausen.de/index.php?id=53&page=3