Es sind nicht immer große und spektakuläre Aktionen, die das Leben in einem THW-Ortsverband prägen. Am 28.04.2018 kam es zur routinemäßigen Überprüfung aller Feld- und Feldfernkabel im Ortsverband Osterode am Harz. Die Helferinnen und Helfer prüften die Widerstände der Feldkabel und führten eine Sichtprüfung des gesamten Bestands durch. Feldkabel werden für den Bedarfsfall noch immer gepflegt und vorgehalten. Sollte es zu einem großflächigen Stromausfall kommen und die digitalen Netze und Router nicht mehr funktionieren oder Infrastruktur aufgrund von Naturereignissen unbrauchbar werden, lassen sich mit den Kabeln immer noch Distanzen von etlichen Kilometern überbrücken und die vorhandenen Feldtelefone lassen sich mit D-Zellen und den Feldkabeln betreiben. Auch in Bereichen wo Funk nicht funktioniert wie z.B. in Bergwerken lassen sich Kabel ziehen und Kommunikationsleitungen betreiben. Zu den Feldtelefonen gehört auch eine 10er Vermittlungsstelle die den Betrieb von bis zu 30 Teilnehmern (3 Zehnervermittlungen) zuläßt. Abgesetzte Funk- und Führungsstellen lassen sich mit den Feldkabeln sehr gut verkabeln. Die Fahrzeuge der Fachgruppe Führung & Kommunikation haben dazu Anschlußleisten in den Fahrzeugen integriert um eine schnelle Anbindung an das Feldnetz zu gewährleisten.

Desweiteren ist im  Ortsverband Osterode am Harz das digitale Feldkommunikationsmittel „Awitel“ vorhanden, das die Feldkabel induktiv benutzt und etliche Teilnehmer direkt über die Feldkabel verbinden lassen kann.

Mit Hilfe von VDSL-Modems mit Bananensteckerausgang lassen sich über die Feldkabel auch DSL-Signale mit benutzbarer Bandbreite (je nach Länge) auflegen und betreiben, über die Feldkabel können auch noch weiterhin analoge Telefon- und Internetsignale direkt betrieben werden, allerdings nur in schmaler Bandbreite.

Über moderne Glasfaserleitungen lassen sich Tausende von Gesprächen und Internet mit hoher Bandbreite gleichzeitig betreiben, sollte es allerdings zu einem Ausfall kommen (Bagger, Naturkatastrophe etc.) stehen die Feldkabel bereit um eine Minimalkommunikation für Behörden und Anforderer zu betreiben. Da die Umstellung der Telefone auf das digitale Netz weiter voranschreitet, wird für Telefon für die VoIP – Telefonie ein Router , das Telefon und Strom benötigt. Die Einspeisung der Telefone wie unter Analog- und ISDN-Zeiten ist damit vorbei. Kommt es zum Stromausfall kann nicht mehr telefoniert werden, auch keine 110 oder 112.

 

Vom 10.5. bis 13.5. wird das THW eine großflächige Übung im Bereich Osterode und Umgebung zu diesem Thema durchführen. Mehrere Ortsverbände werden Kabelstrecken legen und betreiben.

 

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen, darunter Techniker, Ingenieure, aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen, engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren, der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Geschäftsstellen, den acht Dienststellen der Landesverbände, der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen, brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Geschäftsstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW, der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten, bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.