Die verschiedenen Fachgruppen arbeiten ihren Übungs- und Ausbildungskatalog rund um das Jahr autark ab. Ab und an kommt es zu gemeinsamen Diensten, wo alle aktiven Helferinnen und Helfer sich einem Thema aus dem weitrechenden Ausbildungskatalog des THWs widmen. Das ausgesuchte Thema in diesem Fall war das Retten aus Fahrzeugen. Das Thema ist kein Kernkompetenzthema des THW, sondern eher bei der Feuerwehr angesiedelt, wird aber ausgebildet und gelehrt.

Die Ausbildung erfolgte durch Marius Metje, Gruppenführer B1

 

Der erste Dienst zu diesem Thema behandelte die Theorie und beinhaltete viele Dinge rund um das Thema.

AUTO-Regel: Zum Erkennen von alternativen Antrieben

  • A ustretende Betriebsstoffe
  • U nterboden erkunden
  • T ankdeckel öffnen
  • O berfläche absuchen

AIRBAG-Regel: Als Merkhilfe fasst die AIRBAG-Regel die wichtigsten Verhaltensregeln für Feuerwehren bei der patientengerechten Rettung nach Verkehrsunfällen zusammen, die in Zusammenhang mit nicht ausgelösten Airbag-Systemen stehen.

  • Abstand halten
  • Innenraum erkunden
  • Rettungskräfte warnen
  • Batteriemanagement
  • Abnehmen der Innenverkleidung
  • Gefahren an den Komponenten der Sicherheitseinrichtungen

90 – 60 – 30 Regel: Abstand, der mit dem Körper zu nicht ausgelösten Airbags mindestens eingehalten werden sollte:

  • 90cm zum Beifahrer Airbag
  • 60cm zum Lenkrad Airbag
  • 30cm zu allen anderen Airbags

Normalerweise ist das Retten aus Fahrzeugen nach Verkehrsunfällen keine Aufgabe des THW. Da die Helferinnen und Helfer zufällig auf so ein Ereignis in größeren Schadensszenarien treffen könnten, wird die Ausbildung gründlich durchgeführt.

Im Praxisteil des 2. Dienstes wurden verschiedene Rettungsmittel sowie das Stabilisieren von Fahrzeugen ausprobiert:

  • Rettungsschere
  • Spreizer
  • Säbelsäge
  • Force-Rettungsgerät
  • Federkörner
  • Gurtschneider
  • Schaufeltrage

Es folgten ausgiebige Teilbereiche.

  • Retten von Personen
  • Stabiles Unterbauen
  • Betreuung der Verunfallten

Dank an dieser Stelle gilt der Firma Pohl die ein Fahrzeug für die Ausbildung zur Verfügung gestellt hat.

 

Text: Stefan Riemke, THW

Bilder: André Tuschek, THW

 

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen, darunter Techniker, Ingenieure, aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen, engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren, der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Geschäftsstellen, den acht Dienststellen der Landesverbände, der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen, brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Geschäftsstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW, der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten, bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.