Zum Thema Absturzsicherung führte das THW Osterode am Harz am 30.05.2018 eine theoretische Ausbildung für die Feuerwehr Wulften in der Unterkunft des OV Osterode durch. Nach einer ausführlichen Sicherheitsbelehrung zum Thema Absturzsicherung, Gründen warum man sich überhaupt absichern sollte, folgte eine schematische Darstellung der multiplen Gefahren bei diesen Thema. Um die Wichtigkeit und die Ernsthaftigkeit dieses Themas weiter zu unterstreichen, folgte ein Bildersatz mit Realabstürzen während der Durchführung von verschiedenen Einsätzen. Es folgten die Themen Sicherungstaktik und Hängetrauma. Die verschiedenen Arten der Eigensicherung wurden durchgesprochen und die auftretenden Kräfte auf den Körper im Falle eines Absturzes wurden behandelt. Der letzte Block beinhaltete die Maßnahmen zum Schutz vor Absturz.

Ausbildungsleiter Patrick Schröter bedankt sich bei der Feuerwehr Wulften für die Aufmerksamkeit.

Text: Stefan Riemke, THW

Bilder: Mathias Paul, THW

 

#Absturzsicherung (Mensch)

Unter Absturzsicherung versteht man Praktiken und Vorrichtungen, die dazu dienen, einen Absturz beim Aufenthalt oder bei der Arbeit in Bereichen zu vermeiden, in denen ein Absturz auf Grund der möglichen Sturzhöhe zu Verletzungen führen kann.

Die Absturzsicherung wird dabei in verschiedenen Lebensbereichen durch unterschiedliche Maßnahmen erreicht:

Im Bauwesen wird unter Absturzsicherung ein Bauteil verstanden, das dem Benutzer die gefahrlose Bewegung auf nicht zu ebener Erde liegenden Flächen ermöglicht, wie eine Brüstung oder ein Geländer. (siehe auch: Absturzsichernde Verglasung)
Im Bereich der Arbeitssicherheit werden vorübergehende Maßnahmen zur Absturzsicherung wie Gerüste, provisorische Geländer, Fangnetze, Seilsicherungen oder Abdeckungen eingesetzt. Auf Flachdächern können hierfür fixe Anschlagpunkte (Securant) für Kontrolle und Unterhalt eingeplant werden.
Bei der Klettersicherung erfolgt die Absturzsicherung im Allgemeinen durch ein Seil, das mit Expresssets in Zwischensicherungen eingehängt wird und einen Sicherungspartner, der dafür verantwortlich ist, den Sturz des Kletterers mit Hilfe eines Sicherungsgerätes abzufangen. Befindet sich der Sicherungspartner selbst ebenfalls in absturzgefährdetem Gelände, so ist er an einem Standplatz fixiert.
Bei der Feuerwehr wird die Absturzsicherung durch die Feuerwehrdienstvorschrift 1 geregelt. Dabei wird vorrangig das „Absturzsicherungsset“ (s. u.) – und im Notfall Feuerwehrleine und Feuerwehrhaltegurt – verwendet.
Auf Sportbooten werden sogenannte Lifebelts verwendet, um das Überbordfallen zu verhindern. Bei großen Segelschiffen tragen Matrosen Absturzsicherungen, wenn sie in die Takelage klettern müssen.
Im Turnsport und bei der Artistik, beispielsweise im Variete, wird eine Absturzsicherung der Akrobaten durch direktes Festhalten oder mittels verschiedener Longen-Arten erreicht. Figuren, wie die Salti in Griffhöhe, können noch direkt gehalten, oder mit einer Handlonge, einem Gurt mit kurzen Seilen an den Seiten, gesichert werden. Höhere Figuren werden über einen, an der Decke befestigten einfachen Seilzug gesichert. Diese Longen besitzen noch zu den jeweiligen Übungen passende Gurte. Für Schrauben existieren beispielsweise Gurte mit Kugellagern, um die Rotationen nicht zu behindern.

Während die Absturzsicherung im Bauwesen fest an der Gefahrenstelle angebracht ist, um beliebige Personen vor einem Absturz an diesem Ort zu bewahren, werden die Absturzsicherungen beim Klettern und bei der Feuerwehr vom Benutzer mitgeführt und sollen ihn an jeder beliebigen möglichen Absturzstelle schützen. Beispiel: Bandfalldämpfer. Wo im Bauwesen das Anbringen von festen Sicherheitseinrichtungen nicht möglich oder unverhältnismäßig wäre – beispielsweise bei Dachdeckarbeiten – tragen die damit beauftragten Personen Sicherheitsgeschirre, die das Sichern mit einem Seil erlauben.

Maßgeblich für die Berechnung von Anschlagpunkten für Absturzsicherungen ist die DIN EN 795 Schutz gegen Absturz – Anschlageinrichtungen – Anforderungen und Prüfverfahren.

Gerätesatz Absturzsicherung

Der Gerätesatz Absturzsicherung ist ein Hilfsmittel für Feuerwehrarbeiten im absturzgefährdeten Bereich und seit Mai 2007 in DIN 14800-17 (November 2015 neu überarbeitet). Zum Gerätesatz gehören Kernmanteldynamikseil, verschiedene Karabinerhaken, verschiedene Bandschlingen, Handschuhe, ein Auffang- und Sitzgurt und eine Nahbereichssicherung in Form eines Verbindungsmittels mit integriertem Falldämpfer (Y-Schlinge). Optional kann der Satz um eine Rettungsschlaufe Klasse B (Rettungsdreieck mit Schulterriemen) ergänzt werden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Absturzsicherung_(Mensch)

 

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen, darunter Techniker, Ingenieure, aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen, engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren, der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Regionalstellen, den acht Dienststellen der Landesverbände, der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen, brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Geschäftsstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW, der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten, bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.