Osterode. Alle Hände voll zu tun für den THW-Ortsverband Osterode am Harz. Standen doch 3 Veranstaltungen am gleichen Wochenende auf dem Plan der Einsatzkräfte. Teile des Ortsverbandes wirkten bei der groß angelegten Gefahrstoff-Übung der Feuerwehr in der Region Göttingen mit, parallel fand eine Ausbildung einiger wichtiger Stellen im System BR 500 mit mehreren Ortsverbänden in der Unterkunft statt und die Führung des Systems BR 500 hatte an die THW-Bundesschule Hoya zum Rückblick auf den Einsatz Moorbrand in Meppen geladen.

05:45 ging der Melder los. „Einrichtung Meldekopf“ lautete die Nachricht für die Einsatzkräfte des Ortsverbandes. Alle ankommenden Einheiten wurden erfasst und gesammelt an den eingerichteten Bereitstellungsraum weitergegeben. Die Einheiten wurden dann durch die Einsatzleitung beim Meldekopf abgefordert und durch einen Lotsen in den Einsatzraum geführt. Dort angekommen wurden sie in einen Verfügungsraum an den THW-Zugtrupp aus Gieboldehausen übergeben. Nach dem abarbeiten der Aufgaben für die einzelnen Zügen machten sich die Einheiten wieder auf den Weg in den Bereitstellungsraum wo sie während der gesamten Zeit durch die Versorgungszüge des Landkreises Göttingen verpflegt wurden. Bei der Rückkehr wurden diese Einheiten erfasst und die Einsatzleitung wusste jederzeit wo sich welche Einheit exakt befand.

Weitere Informationen sowie Bilder gibt es auf der Seite der Feuerwehr. FF-Seite

Parallel fand in Osterode Ausbildung im Bereich BR500 statt. Hierzu haben sich die Teilbereiche „Parkplatz“ & „Belegung“ in Osterode getroffen und tiefgreifende Ausbildung durchgeführt. Neben einer Kurzauswertung der Stellen aus dem Einsatz in Meppen erfolgte die Erstellung von weiteren Führungsmitteln über Lagedarstellung als Vortrag und Übung. Das Thema Einsatzdokumentation rundete die Veranstaltung für den Teilbereich ab. Die Stelle Parkplatz erkundete und vermaß Parkflächen und erarbeite in den Themenbereichen Parkschein und Fahrzeugregistrierung effizientere Methoden zur Organisation in diesem Teilbereich.

In der Bundesschule Hoya erfolgte für die Führungskräfte die Aufarbeitung des Moorbrands bei Meppen und die aus dem Einsatz erkannten notwendigen Anpassungen an das System. Hierzu waren Einsatzkräfte aus vielen Ortsverbänden an die THW-Bundesschule in Hoya an der Weser gereist und tagten über das Wochenende.

 

Text, Bilder: THW

 

Weitere Informationen zur Mitarbeit im THW erhalten Sie unter www.thw-osterode.de/mitmachen

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#BR 500

Der BR ist die Sammelbezeichnung für Orte, an denen Einsatzkräfte und Einsatzmittel für den unmittelbaren Einsatz oder vorsorglich gesammelt, gegliedert und bereitgestellt oder in Reserve gehalten werden.“ (vgl.: Feuerwehrdienstvorschrift 100 (FwDV 100), S. 52 und THW-DV 1-100 Ziffer 9.3.4 sowie THW Handbuch Führen Ziffer 9.3.3.1).

Der Bereitstellungsraum (BR) sollte sich abgesetzt vom eigentlichen Einsatzgebiet befinden, damit die dort befindlichen Einheiten für den Einsatz gegliedert und bereitgestellt oder in Reserve zur Wahrnehmung von Verstärkungs- und Ablösungsaufgaben gehalten werden können.

Es gibt verschiedene Arten von BR, die je nach Lage und Einsatz genutzt werden:

Der allgemeine BR: Dabei handelt es sich um einen Raum, an dem sich die Einsatzkräfte sammeln und einem geordneten Abruf der Einsatzleitung zum Anmarsch an die Einsatzstelle folgen können. Dieser Typ BR ist nur geeignet für eine kurzfristige Nutzung.
Der BR mit Meldekopf: Für eine kurz- bis mittelfristige Nutzung ist diese taktische Einsatzoption gedacht. Der Meldekopf weist die anrückenden Einheiten in die Raumordnung ein und registriert sie. Außerdem meldet er an die Einsatzleitung die verfügbaren Einsatzkräfte im BR und leitet eingehende Einsatzaufträge an die Einsatzkräfte im BR weiter.
Der BR mit Führungsstelle: Dieser dient für eine mittelfristige bis längere Nutzungsdauer und kann für mehrere hundert Einsatzkräfte eingerichtet werden. Für taktische Maßnahmen in dieser Größenordnung wurde sowohl die Ausbildung als auch die Einsatztaktik angepasst und weiterentwickelt.

Kriterien für das Einrichten und Betreiben von BR in dieser Größenordnung sind:

Führung des Bereitstellungsraumes durch eine Führungsstelle
Einsatz von ausgebildeten Betriebskräften für die Planung, Vorbereitung und den Betrieb aller Infrastruktur-/ Logistikmaßnahmen
Planungsansatz zur Aufnahme von Einsatzkräften: Im „System BR 500“ geht man von 500 Personen aus. Durch eine Anpassung in der materiellen Ausstattung ist die Aufbauorganisation dieses Systems auch für bis zu 1.000 Einsatzkräfte geeignet.
Abstellfläche für die Einsatzkraftfahrzeuge der Einsatzkräfte
Unterbringung der Einsatzkräfte unter Nutzung von verfügbaren ortsfesten oder temporären feldmäßigen Unterbringungsvarianten
Verpflegung der im Bereitstellungsraum untergebrachten Einsatzkräften

 

#THW-Führungsstelle

Eine THW-Führungsstelle (THW-FüSt) dient der Führung der ihr unterstellten THW-Einheiten. Sie wird insbesondere geschaffen, wenn der Bedarfsträger der Gefahrenabwehr über keine ausreichende Führungsstruktur verfügt. Eine THW-Führungsstelle kann mit und ohne Stab gebildet werden. Auf der mittleren Führungsbene werden THW-FüSt mit Stab als Einsatzabschnittsleitung (EAL), Untereinsatzabschnittsleitung (UEAL) oder Technische Einsatzleitung (TEL) eingesetzt.

Der Leiter der THW-Führungsstelle ist eine geeignete und entsprechend ausgebildete Führungskraft, beispielsweise der Leiter der Fachgruppe Führung und Kommunikation (FGr FK) oder eine örtliche Führungskraft. Das weitere Personal wird in der Regel von der FGr FK gestellt.

Der Stab setzt sich aus dem Leiter des Stabes, den Sachgebietsleitern 1-6, Verbindungspersonen und Fachberatern sowie weiteren unterstützend arbeitenden Führungsgehilfen zusammen (Sichter, Lagekartenführer, Einsatztagebuchführer). Der Leiter des Stabes ist der Vetreters des Leiters der THW-Führungsstelle und leitet die Stabsarbeit.
Aufgaben der THW-FüSt

Einrichten und Betreiben der FüSt
Auswahl des Standortes
Lagefeststellung und Lagebeurteilung
Festlegung der Einsatztaktik
Bildung von Einsatzschwerpunkten
Führen von Kräfteübersichten
personelle Planung (Ablösen, Kräftereserven)
Planung und Einrichtung von Bereitstellungsräumen
Organisation der Logistik (Materialerhaltung, Versorgung mit Verbrauchsgütern und Verpflegung der Einsatzkräfte)
Führung unterstellter Einheiten
Planung und Durchführung des Fernmeldeeinsatzes
Einsatzdokumentation
Presse- und Medienarbeit
Zusammenarbeit mit anderen Stellen

 

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen, darunter Techniker, Ingenieure, aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen, engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren, der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Regionalstellen, den acht Dienststellen der Landesverbände, der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen, brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Regionalstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW, der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten, bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.