Osterode. Die Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk (THW) Osterode am Harz sind wieder im Übungs- und Ausbildungsmodus. Während die Einsatzkräfte das Bewegen von Lasten und die Gesteinsbearbeitung übten, beschäftigten sich die Jugendlichen mit der Ausbildung zum Thema Beleuchtung und Stiche und Bunde.

Schweres Gerät holten die Fachleute vom THW zur Gesteinsbearbeitung aus Ihren Autos. Arbeiten mit der Betonkettensäge war eines der Ausbildungsthemen aus dem Bereich „Bearbeiten von Steinen“ für die Fachgruppe schwere Bergung. Eine Spezialkette auf einer speziellen Säge schleift sich durch Gestein wie durch Butter. Exakte, präzise Schnitte in Gestein sind damit möglich. Es folgte das Arbeiten mit dem Kernbohrgerät.

Die Bergung vertiefte ihr Wissen im Bereich „Bewegen von Lasten“ und arbeitete mit dem Hydroheber, der Hydropresse und den Hebekissen. Mit dem Greifzug wurde das Bewegen einer Last im direkten Zug und mit Hilfe der Umlenkrollen geübt. Zur Übung wurde die Last mit den Hebekissen angehoben und das sichere Unterbauen der Last durchgeführt.

16 Helferinnen und Helfer übten auf dem Geländer der Firma Wedemeyer.

Vielen Dank an dieser Stelle an die Fa. Wedemeyer für die Bereitstellung des Geländes sowie der Trümmer- und Übungsmaterialien.

Eingesetzte Fahrzeuge

MzKW, GKW, SEA 68 KVA

Die Kinder- und Jugendgruppe übte das Beleuchten von Wegen und das richtige Setzen von Knoten, den Umgang mit Leinen und Seilen.

 

Der Ortsverband Osterode am Harz sucht neue Einsatzkräfte. Die nächste Basisausbildung startet in Kürze. Jetzt beim Ortsverband melden und mitmachen.

 

Text: Stefan Riemke THW
Bilder: Div. Einsatzkräfte THW

Weitere Informationen zur Mitarbeit im THW erhalten Sie unter https://www.thw-osterode.de/mitmachen

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#Betonkettensäge

Mit der Betonkettensäge schneiden die THW-Helferinnen und -Helfer bei Bergungseinsätzen nicht nur Beton, sondern auch Stein und Glas. Auf den ersten Blick ähnelt die etwa zehn Kilogramm schwere Betonkettensäge einer handelsüblichen Motorkettensäge. Bei genauerem Hinsehen stellt man drei wesentliche Unterschiede fest. Die Zähne der Säge sind kleine Steine aus einem gebrannteBetonkettensaege bild.jpgjsessionid70C0B5F7A4DFFA251397858E1FFE2E3B.1 cid293n Diamantgemisch. Sie schleifen sich so glatt durch Stahlbeton und Glas, wie ein Messer ein Stück Butter schneidet. Die Kette beschleunigt im Freilauf auf rund 85 Kilometer pro Stunde. Geschmiert wird die Kette nicht mit Öl, sondern mit einem Wasserstrahl, der beim Betrieb der Säge ständig über die Kette fließt. Gleichzeitig kühlt das Wasser das gesamte Schneideblatt, da gerade beim Schleifen von Beton große Reibungshitze entsteht. Das Wasser bindet zudem Staub und Splitter. Dieser Vorteil kommt insbesondere beim Schneiden von Glas zum Tragen. Die Kettensäge benötigt pro Minute 15 Liter Wasser. Für ein 60 mal 70 Zentimeter großes Loch fließen etwa 900 Liter Wasser durch die Säge; das entspricht etwa dem Fassungsvermögen von sechs Badewannen. Die Betonkettensäge wird im Gegensatz zur gängigen Motorkettensäge von einem Hydraulikaggregat angetrieben, mit dem sie durch zwei Schläuche verbunden ist. In dem Aggregat wird eine Flüssigkeit – meistens handelt es sich dabei um Öl – hohem Druck ausgesetzt. Das unter Druck stehende Öl gelangt durch den ersten Schlauch in die Betonkettensäge und treibt diese an. Anschließend fließt das Öl durch einen zweiten Schlauch in das Hydraulikaggregat zurück. Dieses wird durch einen externen Benzinmotor mit einer Leistung von acht Kilowatt oder zehn Pferdestärken angetrieben. Mit der Betonkettensäge können die THW-Kräfte nahezu erschütterungsfrei Wand- und Deckendurchbrüche durch Beton, Naturstein und Glas schneiden.

Das Schneiden mit der Säge erfolgt erschütterungsfrei und ermöglicht z.B. das Bohren einer Öffnung um einer verschütteten Person ein Getränk zukommen zu lassen oder Kontakt mit dem Verschütteten aufzunehmen.

 

#THW-Jugend

Die THW-Jugend hat das Ziel ihre jugendlichen Mitglieder auf spielerische Art und Weise an die Technik des Technischen Hilfswerkes heranzuführen ganz unter dem Motto der THW-Jugend: „spielend helfen lernen“. Ein Nebengedanke zur sinnvollen Beschäftigung der Jugendlichen innerhalb der THW-Jugendgruppe ist der Gedanke zur Nachwuchsgewinnung für das THW.
Technische Ausbildungsthemen sollen (nach Ausbildungsrichtlinie THW-Jugend) ca. ein Drittel des Jahresprogrammes ausmachen besonders großer Wert wird auf „allgemeine“ Jugendarbeit gelegt. Durch diese Aufteilung wird erreicht dass den Junghelfern die Arbeit und Aufgaben des THW vermittelt werden aber auch dass sie den Umgang miteinander in der Gruppe erlernen (allgemeine Jugendarbeit).

Neben den verschiedenen Jugendlagern nehmen einige THW Jugendgruppen im Rahmen der allgemeinen Jugendarbeit an dem internationalen Jugendprojekt Young Helpers on the Air (YHOTA) teil bei dem es darum geht mit anderen THW-Jugendgruppen und Jugendgruppen anderer Hilfsorganisationen sowie Schulsanitätsdiensten während einer weltweiten „Funkparty“ Kontakt aufzunehmen.
In regelmäßigen Abständen (laut Dienstplan) werden Ausbildungsveranstaltungen abgehalten. Hier erlernen die Junghelfer nicht nur THW-relevante Themen wie Seilkunde Stegebau Kartenkunde Umgang mit OpenStreetMap Ausleuchten von Einsatzstellen Erste Hilfe Transport von Verletzten Holz- und Steinbearbeitung es werden auch Spiele- Film- Bastel- Grill- und Kameradschaftsabende veranstaltet. Gemeinsame Unternehmungen wie Zeltlager sind bei den Junghelfern besonders beliebt und bilden oft den Höhepunkt des Jahres.

 

#Minigruppe

Minigruppen vermitteln technikbegeisterten Kindern im Alter von 6 bis 9 Jahren das THW spielerisch und pädagogisch sinnvoll. In den Gruppenstunden beschäftigen sie sich ihrem Alter angepasst zum Beispiel mit Stichen und Bunden einfacher Holzbearbeitung oder Drachenbau und erlernen so erste Fachkompetenzen. Neben der Schaffung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung für Kinder wie gemeinsam zu spielen basteln malen Handwerken und Ausflüge unternehmen steht auch die Förderung von Sozialkompetenzen wie Teamwork und sozialem Verhalten im Vordergrund. Mit dem Erreichen des 10. Lebensjahres können die Kinder dann in die THW-Jugendgruppe wechseln.
Seit dem Jahr 2003 engagieren sich die THW-Jugend und die Bundesanstalt THW bei Angeboten für Mädchen und Jungen die jünger als zehn Jahre sind. Die Kinder so genannte „Minis“ die sich für den Beitritt in eine Minigruppe entscheiden binden sich früh an das THW und die THW-Jugend. Gleichzeitig stellt die Gründung beziehungsweise das Vorhandensein einer Minigruppe ein Angebot für die Betreuung von Kindern der ehrenamtlichen THW-Helferinnen und -Helfer dar. Bundesweit sind mehr als 1.000 Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 9 Jahren in aktiv.

 

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen darunter Techniker Ingenieure aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen engagieren sich ehrenamtlich in 667 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Regionalstellen den acht Dienststellen der Landesverbände der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Regionalstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.

Mehr zum Thema THW können Sie hier erfahren:

https://www.thw.de/DE/THW/Bundesanstalt/bundesanstalt_node.html