Osterode. Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk (THW) Osterode am Harz nahmen an der Ausbildung zum Thema Atemschutzgeräteträger (AGT) bei der Feuerwehr Lasfelde teil. Die Feuerwehr Lasfelde unterstützt bereits bei der jährlichen Belehrung Atemschutz und bot eine gemeinsame Belastungsprobe an. Die Einsatzkräfte aus Osterode nahmen das Angebot an und übten gemeinsam mit der Feuerwehr.

Einmal im Jahr werden Atemschutzgeräteträger einem körperlichen Belastungstest unterzogen. Auf die Kameradinnen und Kameraden wartete ein Parcours mit zahlreichen Stationen, die möglichst nah an einem tatsächlichen Einsatzszenario verschiedene Formen der körperlichen Belastung simulierten. So mussten die Atemschutzgeräteträger nacheinander eine Strecke im zügigen Tempo ablaufen, eine Leiter auf- und absteigen , Gewichte transportieren, über Bänke steigen und unter Tischen hindurchklettern. Das Ziel lautete, die gesamte Übungsstrecke zu absolvieren, bevor der Atemluftvorrat der Flasche erschöpft war und ohne dabei die Schutzmaske abzunehmen. Das Retten einer Person aus einem begrenzten Bereich war der letzte Teil der Übung.

AG-Träger müssen immer wieder den Umgang mit der Pressluft und den Bewegungen üben um im Einsatzfall sicher agieren zu können. Diese Aufgabe muss ständig wiederholt und besprochen werden. Schließlich kann die Sicht mal bei 0 liegen, es in engen Tunneln und Gängen sehr kompliziert sein mit schwerem Gerät zu arbeiten oder auch Personen aus verschütteten Räumen zu retten. Hierbei ist absolutes Vertrauen und Teamwork untereinander gefragt, der Begriff “blindes Vertrauen” passt hier hervorragend. Die Einsatzkräfte übten den Umgang mit den Masken und den Druckluftflaschen und übten den Umgang mit Maske und Flasche in verschiedenen Situationen und simulierten Kriechgängen.

Die Feuerwehr Lasfelde hatte eine sehr anspruchsvolle Strecke aufgebaut mit vielen Stationen. Der Ortsverband Osterode am Harz bedankt sich bei der Feuerwehr Lasfelde für die Zusammenarbeit, die seit langer Zeit besteht, und die gute Ausbildung. 

 

Text: Stefan Riemke THW
Bilder: Feuerwehr Lasfelde, THW

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#Atemschutz

Als Atemschutzgeräteträger bezeichnet man Personen, die sowohl medizinisch als auch ausbildungsmäßig in der Lage sind, ein Atemschutzgerät (üblicherweise: Pressluftatmer, Kreislaufgerät oder nur Maske mit Atemschutzfilter) zu tragen. Diese Geräte sollen bei Arbeiten beziehungsweise Einsätzen verhindern, dass reizende oder gar giftige Stoffe in die Augen oder Atemwege und somit in den Blutkreislauf geraten.

Allgemein unterscheidet man zwischen umluftunabhängigem und umluftabhängigem Atemschutz.

Bei Arbeiten oder Interventionen im Freien (zum Beispiel im Katastrophenschutz bei Epidemien oder im Militär als Schutz gegen chemische Kampfstoffe) ist der Sauerstoffgehalt in der Luft oftmals genügend hoch, sodass mit umluftabhängigem Atemschutz (wie zum Beispiel einer Atemschutzmaske mit Atemschutzfilter) gearbeitet werden kann. Enorme Vorteile sind die fast unbegrenzte Einsatzzeit (keine Luftbegrenztheit durch Druckflaschen oder Kreislaufgeräte) sowie das erheblich kleinere Gewicht, welches der Geräteträger dauerhaft tragen muss. In Gefahrenbereichen, in denen Stoffe vorhanden sind, die sich unter Umständen gar nicht filtern lassen, oder in denen jederzeit starke Schwankungen der Zusammensetzung der Atmosphäre möglich sind, darf nur mit umluftunabhängigem Atemschutz gearbeitet werden. Denn sollte sich die äußere Sauerstoffkonzentration stark verändern, beispielsweise bei einem Brand oder bei sehr starken Außenkonzentrationen anderer Gase, die den Sauerstoff verdrängen, droht dem Geräteträger ein Tod durch Ersticken. Auf der anderen Seite kann es auch Fälle geben, in denen – relativ betrachtet – zu viel Sauerstoff in der Luft ist, so droht eine Sauerstoffvergiftung.

Aus medizinischer Sicht muss ein Atemschutzgeräteträger vor allem eine gute Lungenfunktion haben. Er darf nicht an Raumangst leiden und hat auch unter Stress besonnen zu handeln. Diese Voraussetzungen sind notwendig, wenn eine Person aus beruflichen Gründen Tätigkeiten nur unter Verwendung von Atemschutzgeräten ausüben kann (beispielsweise Schweißer, die in einem Tank arbeiten). Besonders anstrengend sind naturgemäß Tätigkeiten, wie sie insbesondere in Feuerwehren oder im Katastrophenschutz anfallen. Die Atemschutzgeräteträger sind in diesem Fall regelmäßig zu sogenannten Atemschutztrupps zusammengefasst.

Die gesetzlichen Regulierungen unterscheiden sich von Staat zu Staat, die Kriterien für eine Zulassung zum Atemschutzgeräteträger sind aber ähnlich.

 

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen darunter Techniker Ingenieure aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen engagieren sich ehrenamtlich in 667 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Regionalstellen den acht Dienststellen der Landesverbände der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Regionalstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.

Mehr zum Thema THW können Sie hier erfahren:

https://www.thw.de/DE/THW/Bundesanstalt/bundesanstalt_node.html