Osterode. Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk (THW) Osterode unterstützten in vielfältiger Art den Scheunenbrand in Düna. Sie koordinierten verschiedene THW-Aufgaben und beleuchteten die Einsatzstelle für andere Einsatzkräfte in der Nacht.
Ein Großbrand beschäftige diverse Feuerwehren im Landkreis Göttingen. In der Mittagszeit des 27. September 2024 ging beim OV Osterode die Anfrage ein eine Kraftstoff-Versorgung für den Einsatz sicherzustellen. Diese Aufgabe wurde durch den Fachberater aus Osterode an die Fachgruppe Logistik Verbrauchsgüter des OV Göttingen weitergegeben. Da sich der Einsatz bis in den Folgetag zog wurde gegen Abend erneut der Fachberater kontaktiert. Die Anfrage beinhaltete das Ausleuchten der Einsatzstelle. Diese Aufgabe übernahm der Technische Zug des OV Osterode. Aufgebaut wurden diverse Leuchtmittel, um die Einsatzstelle auszuleuchten. Nach dem Aufbau wurde das Personal reduziert, um weitere Schichten besetzen zu können.
Während der Nacht betreute der Ortsverband das Lichtequipment und unterstütze die Feuerwehr vor Ort auf Zuruf. Teile der Beleuchtung wurden unter Atemschutz (Maske und Filter ) aufgebaut. Am frühen Samstagmorgen kam es zu einer weiteren Anforderung an das THW. Die Anfrage beinhaltete den Bau-Fachberater des THW und das Einsatzstellen-Sicherungs-System (ESS) aus dem OV Northeim. Da die Halle als aktuell Einsturz gefährdet beurteilt wurde, musste die Fachgruppe Räumen aus Northeim nachalarmiert werden. Mit dem Telelader wurde weiteres Stroh aus der Halle geholt. Mit Sonnenaufgang begann der Rückbau der Beleuchtung. Im Nachmittagsbereich war der Einsatz für alle THW-Kräfte beendet.
Die Einsatzkräfte vom THW Osterode bedanken sich für die gute Zusammenarbeit bei den weiteren Einsatzkräfte und Organisationen.
Text: Stefan Riemke THW
Bild: THW (Füllbild/Symbolabbildung)
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#Baufachberater (Youtube)
Einsatzstellen-Sicherungs-System ESS (Beispielbild)
Mit dem Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) werden Einsatzstellen überwacht und die Rettungskräfte frühzeitig vor weiteren Gefahren gewarnt.
Beim Einsturz einer Eissporthalle im Januar 2006 in Bad Reichenhall kam erstmals das ESS zum Einsatz. Schneemassen brachten das Dach des Gebäudes zum Einsturz, wodurch mehrere Menschen verschüttet wurden. Weitere einsturzgefährdete Gebäudeteile erschwerten die Rettungsarbeiten. Nach vielen kleineren und größeren Einsätzen spielte das ESS nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März 2009 ebenfalls eine große Rolle. Einige Bereiche des Archivs waren nur teilweise eingestürzt, so dass es jederzeit zu weiteren Einstürzen kommen konnte. In bisher allen Fällen konnten die Einsatzkräfte durch den Einsatz des ESS gezielt eingesetzt und geschützt werden.
Das Einsatzstellen-Sicherungssystem ist in vielen Gefahrensituationen einsetzbar und sehr hilfreich. Nicht nur bei der Überwachung von einsturzgefährdeten Gebäuden und Trümmerstrukturen, sondern auch bei Deichen, Hanglagen und in Hochwassersituationen.
Im Wesentlichen besteht das ESS aus Tachymeter, Stativ und einem Rechnersystem mit Datenübertragung über Funk oder Kabel. Das ESS erkennt frühzeitig kleinste Veränderungen durch Messung der Bewegungen. Diese sind häufig so minimal, dass das bloße Auge sie gar nicht wahrnehmen kann.
Wenn Gebäudeteile einzustürzen drohen, werden die statischen Schwachstellen farblich gekennzeichnet und nummeriert. Die markierten Schwachstellen dienen über Spiegelprismen dem ESS als Messpunkte. Die einzelnen Messpunkte werden in den Computer eingegeben und gespeichert. So kann das ESS mithilfe eines Lasers die gefährdeten Bereiche permanent und automatisch überwachen. Das Einsatzstellen-Sicherungssystem misst dreidimensional und millimetergenau. Veränderungen beispielsweise in einer Wandstruktur erkennt es sofort. Sobald die Daten abweichen und außerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches liegen, ertönt ein Alarmsignal. Dieses warnt die Rettungskräfte, so dass sie die Einsatzstelle verlassen können, um nicht selber verletzt oder verschüttet zu werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet für das ESS ist die Erkundung von hochwassergefährdeten Bereichen. Schnell können Straßenzüge oder auch ganze Ortschaften auf ihr Höhenprofil untersucht werden. So erkennen die Einsatzkräfte, wo das Hochwasser zuerst ankommen wird, und können ihre Arbeiten entsprechend planen.
#THW
Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 88.000 Menschen darunter Techniker Ingenieure aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 2.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Regionalstellen den acht Dienststellen der Landesverbände, 3 Ausbildungszentren sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Regionalstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.
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https://www.thw.de/DE/THW/Aufgaben/aufgaben_node.html