Osterode. Die Bergungsgruppe vom Technischen Hilfswerk (THW) Osterode am Harz trägt nun offiziell die Kennzeichnung Bergungsgruppe ASH. Anfang Dezember 2021 erfolgte die Dislozierung der Einheit im Ortsverband.

Heute Morgen war es dann nun offiziell, das THW disloziert mit Genehmigung des Landesverbandes Bremen/Niedersachsen nach dem THW-Rahmenkonzept in Osterode das sogenannte ASH. Der Nikolaus hat hier freundlicherweise unterstützt …

Dislozierung bedeutet nichts anderes als Einheiten oder Gerätschaften und Fähigkeiten auf verschiedene Standorte zu verteilen. Die Einsatzkräfte aus Osterode benutzen das Abstützsystem Holz (ASH) seit Jahren und erhielten nun die offizielle Dislozierung. Somit stehen der Einheit über einen offiziellen Titel Werkzeuge und Material zur Verfügung für die Aufgabe der Wandabstützung.

Bereits 2007 beschäftigten sich die Einsatzkräfte im Rahmen der Ausbildung mit der Erstellung von 2 Strebstützen aus Holz. Kurz danach kam es zu einem schweren Unfall in Mingerode, bei dem die Strebstützen benötigt wurden. Es folgten weitere Ausbildungen und Ausbauten zu dem Thema. 2013 bei einer Explosion in Northeim kam das System ASH auf Anforderung erneut zum Einsatz. Die Einsatzkräfte erweiterten seitdem die Strebstützen immer mehr und schafften Geräte und Werkzeuge an. Mittlerweile verfügt der Ortsverband über 6 Stützen und Verlängerungen sowie weiteres Material. In den letzten Jahren führten die speziell ausgebildete Helfer bereits auf Ebene des Regionalbereiches diverse Ausbildungen mit und für anderen Ortsverbände durch.

Am 1.12.2021 erfolgte nun die offizielle Dislozierung und der Regionalbereich Göttingen verfügt nun im Ortsverband Osterode über eine Bergungsgruppe ASH.

Das System wird weiter ausgebaut, Geräte und weiteres Material werden folgen.

Das taktische Zeichen der Bergungsgruppe erweitert sich entsprechend um den Zusatz „ASH“.

Für die Einsatzkräfte aus Osterode ist es eine willkommene Nikolaus-Überraschung.

 

B1 ASH 1

Text: Stefan Riemke THW
Bilder: THW

 

Bildquelle Musterbilder/Text: https://www.thw.de/SharedDocs/Ausstattungen/DE/Geraete/ASH.html

Bildquelle 2: Michael Kiene, THW Northeim

 

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Weitere Informationen zur Mitarbeit im THW erhalten Sie unter https://www.thw-osterode.de/mitmachen

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#ASH

Abstützsystem Holz
Ein Dreieck für marode Decken

Mit dem Abstützsystem Holz (ASH) können beispielsweise marode Decken und instabile Wände abgestützt werden.

Gute Zusammenarbeit ist notwendig, um die langen Balken des Abstützsystems Holz richtig zu positionieren. Nach Gasexplosionen oder Bränden drohen oftmals Gebäude einzustürzen. Um Einsatzkräfte und Anwohner zu schützen, setzt das Technische Hilfswerk unter anderem das Abstützsystem Holz ein. Mit dem ASH können die Einsatzkräfte marode Decken und instabile Wände abstützen und so ein Einsturz des Gebäudes verhindern. Der Umfang des ASH ist beachtlich. Neben Holzbalken in verschiedenen Größen führt das THW bei einem Einsatz Kreissägen und Bohrmaschinen mit. Damit lässt sich das Holz vor Ort je nach Verwendungszweck leicht bearbeiten. Messgeräte sowie Stützen und Erdnägel sind ebenfalls Bestandteil des Inventars. Erdnägel ähneln einem übergroßen Zelt-Hering und dienen zur Fixierung des ASH im Boden. Die komplette Ausrüstung befindet sich auf einem Anhänger und ist somit jederzeit einsatzbereit. Beim Aufbau des ASH unterscheidet das THW zwischen zwei Stützmethoden. Die erste ist der sogenannte Stützbock, der bis zu 15 Meter in die Höhe reichen kann. Er besteht aus Bohlentreibladen, also Balken, die auf dem Boden liegen. Auf ihnen werden senkrecht stehende Streichbalken befestigt, es entsteht ein rechter Winkel. Um die Konstruktion zu stabilisieren, befestigen die Helferinnen und Helfer diagonal, zwischen Bohlentreibladen und Streichbalken, sogenannte Strebstützen, was dem Ganzen das Aussehen eines Dreiecks verleiht. Die zweite Methode ist das Sprengwerk. Es wird verwendet, um zwei Wände gegeneinander abzustützen. Mit vorgefertigten Holzbalken lassen sich so individuelle Sprengwerke mit einer Spreizweite von bis zu zehn Metern herstellen. Einmal aufgebaut, bleibt das ASH meist bis zum Ende des Einsatzes stehen, das heißt in der Regel bis zum Wiederaufbau oder Abriss des Gebäudes. Das Holz wird danach in aller Regel nicht wieder für ein ASH verwendet, da es unter anderem durch Witterungseinflüsse nicht mehr hundertprozentig belastbar ist.

#THW

Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen darunter Techniker Ingenieure aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen engagieren sich ehrenamtlich in 667 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Regionalstellen den acht Dienststellen der Landesverbände der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Regionalstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.

Mehr zum Thema THW können Sie hier erfahren:

https://www.thw.de/DE/THW/Bundesanstalt/bundesanstalt_node.html