Kurz vor Beginn des Dienstes am 28. September erreichte die Kameraden des THW-Ortsverbandes Osterode ein Anruf der Leitstelle Osterode. Grund der war eine Gasexplosion in der Von-Einem-Straße in Herzberg, zu der das THW zu Hilfe gerufen wurde. Sofort startete der Technische Zug aus Osterode in Richtung des Unglücksortes. Mit Sondersignal ging die Fahrt nach Herzberg. Hier angekommen, bot sich ein relativ „realistisches“ Bild einer Schadenslage. Das im Abriss befindli-che Postgebäude in der Von-Einem-Straße in Herzberg war zu diesem Zeitpunkt bereits zu einem Großteil niedergelegt worden; nur der rechte Teil des Gebäudes stand noch.
Zur selben Zeit wie das THW trafen die Kameraden der JUH aus Bad Grund zur Sicherung der eingesetzten Helfer und zur medizinischen Versorgung der Verschüt-teten ein.
In diesem Übungsszenario wurde nun angenommen, dass zwei Personen in dem teileingestürzten Gebäude vermisst wurden. Nachdem die Schadensstelle durch Helfer des THW ausgeleuchtet worden war, konnte mit der Suche der Vermissten begonnen werden.
Um den Ablauf so realistisch wie möglich zu gestalten, wurde die Schadensstelle durch einen Rettungshund der Fachgruppe Ortung des THW-Ortsverbandes Oster-ode abgesucht. Nachdem im Trümmerfeld keine positive Witterung aufgenommen worden war, begannen die Helfer, mit gebotener Vorsicht den restlichen noch intak-ten Gebäudeteil zu durchsuchen. Hier wurde man dann auch schnell fündig. Eine der beiden vermissten Personen konnte leicht verletzt geborgen werden und wurde dem Rettungstrupp übergeben. Die zweite vermisste Person wurde ebenfalls ge-funden, ihre Rettung gestaltete sich aber erheblich schwieriger. Aufgrund des Fund-ortes im ersten Stock, der leider nicht über die Treppe erreichbar war, musste die schwer verletzte Person nach einer Erstversorgung durch die Helfer der JUH mittels eines Delta-Auslegers aus einem Fenster abgeseilt werden. Dieser wird aus Teilen des Einsatzgerüstsystems gebaut und verkeilt sich selbstständig durch seine Bau-weise in Fenster- oder Türöffnungen. Das Einsatzgerüstsystem kommt in verschie-denen Einheiten des Technischen Hilfswerks zum Zweck der technischen Hilfeleis-tung zum Einsatz. Es handelt sich um einen Satz von Gerüstbauteilen, die unter dem Kriterium der leichten Aufbaubarkeit ausgewählt wurden. Die Anwendbarkeit ist vielfältig und umfasst den Bau von Stegen, Stützkonstruktionen für einsturzge-fährdete Gebäudeteile und rollbare Arbeits- und Rettungsplattformen. Mit Hilfe die-ser Konstruktion konnte die schwer verletzte Person schnell und sicher den Sanitä-tern der JUH übergeben werden, welche sich fachmännisch um die weitere Be-handlung kümmerten.
Nach knapp 2 Stunden schweißtreibender Arbeit bei schlechten Wetterbedingun-gen konnte die Übung für beide Organisationen erfolgreich abgeschlossen werden. Zum Einsatz kamen der gesamte technische Zug des THW-Ortsverbandes Oster-ode sowie 7 Helfer des JUH-Ortsverbandes Bad Grund.
Überwiegend zufrieden zeigten sich die Führungskräfte vor Ort über den Verlauf der Übung. Es sind aber auch ein paar Schwachstellen entdeckt worden, auch das war schließlich Sinn und Zweck einer solchen Übung, die aufgrund der raschen Abrissarbeiten sehr kurzfristig geplant und durchgeführt werden musste.
An dieser Stelle bedanken sich die JUH Bad Grund und das THW Osterode bei allen beteiligten Behörden und Firmen, welche diese nicht alltägliche Übung mög-lich gemacht haben.
Eingesetzte Fahrzeuge und Helfer:
Helfer:
25 Helfer THW OV Osterode
7 Helfer JUH OV Bad Grund
Fahrzeuge THW OV Osterode:
1x Mannschaftstransportwagen (Führungsfahrzeug/Einsatzleitung)
1x Gerätekraftwagen (1. Bergungsgruppe)
1x Mannschaftslastwagen Typ 1 (Fachgruppe Ortung)
1x Mannschaftstransportwagen mit Hundeanhänger
1x Mehrzweckkraftwagen (2. Bergungsgruppe)
Fahrzeug JUH Bad Grund:
1x Rettungstransportwagen (RTW)