Osterode. Für die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) stand am Wochenende die Fernmeldeausbildung auf dem Ausbildungsplan. Nach einer ausführlichen Theorie am Freitag erfolgte am Samstag der Fernmeldehochbau durch das Gewerbebegebiet Leege in Osterode.
Erkundung Bauweg in Theorie und Praxis ist die erste Aufgabe für die Einsatzkräfte gewesen. Nach einer ausfühlichen Besprechung wurde die halbe Nachbarschaft verkabelt. Mehrere km Kabel unterschiedlichster Art – AKb, FKb (unterschiedliche Anzahl von Adern im Kabel) wurden verlegt, angeschlossen und geprüft. Die 10er Feldvermittlung wurde angeschlossen, getestet und betrieben. Für neue Einsatzkräfte im Ortsverband wurde eine Kabelbau-Grundschulung am Freitag durchgeführt.
Die THW-Minigruppe, die am ersten Samstag im Monat ihren Dienst hat schaute sich das Ganze in Ruhe an und ließ sich die Technik erklären.
Feldkabel sind immer noch Standard und nötig. Viele neue Einsatzkräfte fragen sich immer wieder ob das Ganze nicht überholt wäre mit der jetzt vorhandenen Technik. Die Antwort ist ganz einfach: Nein.
Die Topografie des Harzes läßt Funkwellen in vielen Bergen und Tälern einfach nicht zu, im Bedarfsfall müssen Kabel gezogen werden. Ein längerfristiger Stromausfall würde auch sämtliche Handymasten und Verteilerkästen blockieren, Internet, Telefonie etc. wäre nicht möglich. Dazu kommen die vielen Besucherbergwerke im Harz, ein Notfall in den Stollen würde bei Zusammenbrechen der vorhandenen Kommunikationsleitungen mit Feldkabeln eine Kommunikation ermöglichen. Im Bedarfsfall kann mittels der Feldkabel und ein paar Monozellen die Kommunikation z.B. vom Rathaus zur Feuerwache, Polizei, Bauamt, Tankstelle usw. sichergestellt werden – wenn sonst alle modernen Systeme versagen. 3 Feldvermittlungen ergeben 30 Teilnehmer, über etliche km von einander entfernt. Die Technik ist robust und funktioniert seit Jahrzehnten einwandfrei. Auch Internet ist (wenn auch langsam) über das Feldkabel möglich.
Text: Stefan Riemke, THW
Bilder: Div. Einsatzkräfte, THW
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THW
Das Technische Hilfswerk ist die operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes. Sie leistet technisch-logistische Hilfe im Inland wie im Ausland. Rund 80.000 Menschen, darunter Techniker, Ingenieure, aber auch Spezialisten aus vielen weiteren Fachrichtungen, engagieren sich ehrenamtlich in 668 THW-Ortsverbänden. Sie sind kompetente Partner der Feuerwehren, der Polizei sowie der Hilfsorganisationen bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung der Folgen von Unfällen und Katastrophen. Unterstützt wird dieses ehrenamtliche Engagement durch rund 1.000 hauptamtlich Beschäftigte in den 66 Regionalstellen, den acht Dienststellen der Landesverbände, der THW-Bundesschule sowie der THW-Leitung in Bonn. Das THW ist bundesweit einheitlich organisiert und ein verlässlicher Partner. Auf allen örtlichen Ebenen stehen Ihnen Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn Sie das Technische Hilfswerk anfordern wollen, brauchen Sie nur mit dem nächstgelegenen THW-Ortsverband oder der THW-Regionalstelle Kontakt aufzunehmen. Sie eröffnen den Zugang zum „technischen Baukasten“ des THW, der für eine Reihe von Schadenslagen die passenden Spezialeinheiten mit fachkundigen Einsatzkräften aus dem gesamten, bundesweiten Einsatzpotenzial bereithält.