Göttingen. Bis Ende 2020 soll das Göttinger THW endlich ein neues Domizil haben. Dieses Ziel gab Landesbeauftragte Sabine Lackner bei einem Treffen mit Vertretern des Ortsverbandes aus.

Seit mehr als zweieinhalb Jahren muss das Technische Hilfswerk (THW) in Göttingen mit Containern als Notlösung leben, weil die alte Unterkunft nicht mehr nutzbar ist und gesperrt werden musste. Inzwischen warten die Helfer schon viele Jahre auf einen Neubau. Doch bislang hat sich sichtbar noch nichts getan. Deshalb hatte Göttingens Ortsbeauftragter Gunnar Nußbeck zusammen mit seinem Osteroder Kollegen Carsten Schmidt einen Brandbrief geschrieben (wir berichteten), denn in Osterode gibt es ebenfalls große Platzprobleme.

Sabine Lackner, Landesbeauftragte für Bremen und Niedersachsen des THW, und Göttingens THW-Geschäftsführer Patrick Moritz berichteten, dass Ende Juli der „Beschaffungsauftrag“ für die Neubauten in Göttingen und Osterode vom Technischen Hilfswerk erteilt worden sei. Dies bedeute aber nicht den sofortigen Baubeginn. Erst muss das Projekt bei den zuständigen Ministerien überprüft werden. Dies soll voraussichtlich kurz vor Weihnachten beendet sein. Mit dem Baubeginn könne dann Mitte 2018 gerechnet werden.

Wenn alles optimal läuft, kann dann Ende 2019 zunächst der Neubau in Osterode und ein Jahr später der Neubau in Göttingen fertiggestellt werden. Dann muss das Projekt in der Uni-Stadt zwingend über die Bühne sein, da die genutzten Container sogenannte „Fliegende Bauten“ sind und damit speziellen Bestimmungen unterliegen: Die maximale Nutzungsdauer endet Ende 2020.

Verzögerungen

Bei dem Gespräch wurde deutlich, dass sich beide Projekte verzögert haben. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die für Neubauten beim Bund zuständig ist, brauchte offenbar lange mit der Erkundung der beiden Projekte.

Weiteres Problem: Beide Neubauten sind teurer als zwei Millionen Euro. Damit müssen sie zwingend europaweit ausgeschrieben werden. Damit ist das Verfahren aufwendiger.

Göttingens CDU-Bundestagsabgeordneter Fritz Güntzler will jetzt nachhaken und unter anderem beim Finanzministerium sowie bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nachfragen. Dessen Chef, der frühere Bundestagsabgeordnete Dr. Jürgen Gehb, wohnt laut Güntzler in Nordhessen. Auch Güntzlers Abgeordnetenkollege Jürgen Trittin (Grüne) hat bereits eine Anfrage wegen der THW-Neubauten an die Bundesregierung gestellt.

Für die THW-Aktiven aus Göttingen und Osterode ist es wichtig, dass sie ständig erfahren, wie beide Bauprojekte vorankommen, damit die Helfer motiviert bleiben.

Textquelle : https://www.hna.de/lokales/goettingen/goettinger-helfer-warten-seit-jahren-thw-neubau-soll-bis-2020-stehen-8639177.html

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